Seit ihrer Gründung haben die Rapid Support Forces (RSF), bekannt als Dschandschawid, mit Unterstützung von Omar al-Baschir und der Zentralregierung in Khartum rassistische Überlegenheitsideologien verfolgt und Völkermord an der Bevölkerung von Darfur verübt.
Die Dschandschawid haben die Stadt in ein riesiges Militärlager verwandelt, indem sie umliegende Dörfer niedergebrannt und Städte in ganz Darfur verwüstet haben. Insbesondere El-Geneina, wo einige der grausamsten ethnischen Massaker der jüngeren Geschichte stattfanden.
Bei einer ihrer brutalen Taten trieben die RSF indigene Massalit in ein Abflussbecken und begruben sie bei lebendigem Leib. Von den Tätern selbst aufgenommene Videos zeigen, wie die Opfer darum flehen, erschossen zu werden, anstatt lebendig begraben. Dieses entsetzliche Bild hat sich tief in das kollektive Bewusstsein der Bewohner:innen und Gemeinschaften von El-Fasher eingebrannt. Für sie ist klar: Sich den Dschandschawid zu ergeben bedeutet, bei lebendigem Leib vergraben zu werden. Deshalb haben sie beschlossen, sich selbst zu verteidigen.
Was die Armee betrifft, so hält sie die Stadt aus rein militärischen Interessen. Doch nach dem Rückzug aus Zalingei und Wad Madani ist sie für die Bevölkerung keine vertrauenswürdige Kraft mehr. Gleichzeitig haben die bewaffneten Widerstandsbewegungen, die sich den Dschandschawid entgegenstellen, enge ethnische Wurzeln zur Bevölkerung der Stadt. Im Kern des Problems liegt jedoch die Tatsache, dass die RSF keine direkten Kämpfe gegen militärische Fraktionen führen, sondern stattdessen wahllos die Zivilbevölkerung bombardieren und gezielt Märkte und Krankenhäuser angreifen.
Dies zeigte sich deutlich in der vollständigen Zerstörung des Flüchtlingslagers Zamzam, des größten Lagers für Menschen, die vor den Gräueltaten der Dschandschawid geflohen sind. Dessen Bewohner:innen mit von den Vereinigten Arabischen Emiraten gelieferten Artilleriewaffen beschossen wurden. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben die RSF massiv unterstützt, um das Land zu spalten.
Sie liefern Drohnen, die gezielt zivile Infrastruktur zerstören, sowie Mörsergranaten und Munition, darunter 120, 125 und 130 mm Granaten. Diese wurden eingesetzt bei den brutalen und wahllosen Bombardierungen, mit dem Ziel, die Bevölkerung gewaltsam zu vertreiben. Das Interesse der Vereinigten Arabischen Emirate speist sich aus ihrem Streben, die Kontrolle über Darfurs Reichtum an Gold, Land und Vieh zu erlangen. Im Einklang mit den Ambitionen der Dagalo-Mafia, die Region zu beherrschen.
Die Bildung einer neuen Regierung durch diese Akteure legt nun offen, dass sie gezielt den Krieg anheizen. Eine Tatsache, die Anarchist:innen seit Langem erkannt haben.
Doch trotz dieser umfassenden finanziellen und militärischen Unterstützung steht die unbeugsame Entschlossenheit der Menschen in El-Fasher und ihr Überlebenskampf als unerschütterliche Kraft. Dies ist ein grundlegender Kampf, der in allen widerhallt, die den revolutionären Geist tragen und für Freiheit kämpfen.
Fawaz Murtada
Übersetzung: Marah Zabalawi
Lektorat: Patrick Pav
Quelle:
https://cnt-ait.info/2025/04/15/el-fasher/
Erschienen in:
Espoir – Al Amal, Nr. 2 / März-April 2025
https://cnt-ait.info/2025/04/15/al-amal-2/
Mehr Infos zum Thema Sudan:
https://anarchosyndikalismus.noblogs.org/?s=sudan