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Russland: Über prinzipienvergessene „Anarchist*innen“

Die Sektion der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation in der Region Russland ruft auf zum Boykott der Provokateur*innen und Denunziant*innen, welche sich hinter dem Namen „Anarchist*innen“ verstecken und die Aktivist*innen unserer Organisation verunglimpfen.

Unsere Haltung gegen den Krieg der kapitalistischen Oligarchien zur Neuaufteilung des „post-sowjetischen Raumes“ wird von anarchistischen Internationalist*innen in der Ukraine, in Moldawien und Litauen, zu denen wir Kontakte pflegen, mit Verständnis und Unterstütung aufgenommen.

Doch seit Beginn des russisch-ukrainischen Krieges haben einige sogenannte „Anarchist*innen“, welche die traditionelle anarchistische internationalistische Position der Ablehung aller Staaten und Nationen verworfen haben und eine der Kriegsparteien unterstützen, eine Schmutzkampagne gegen unsere Organisation gestartet.

Beispielsweise haben die in der Ukraine lebenden, ehemaligen Anarchisten Anatoly Dubovik und Oleksandr Kolchenko offen im Internet die Namen und Adressen unserer Aktivist*innen publiziert. Ersterer hat den entsprechenden Text verfasst und Letzterer stellte ihm sein Facebook-Konto zur Verfügung und unterstützte die Veröffentlichung. Der Anlass war, dass unsere Organisation eine konsequent internationalistische Haltung vertritt und sowohl den russischen Einmarsch in die Ukraine verurteilt, wie auch den ukrainischen Nationalismus und die Politik der NATO-Osterweiterung.

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Russland: Unterstützung für inhaftierte Kriegsgegner*innen

Eine internationale Kampagne namens „Solidaritätsinitiative für Deserteure, Pazifisten und FlüchtlingeOlga Taratuta'“ hat am 27. Mai 2022 folgenden Aufruf für die russischen Anti-Kriegs-Aktivist*innen verfasst:

Unterstützt die inhaftierten Krieggegner*innen in Russland!

Viele Russen haben ihren Widerstand gegen den von Putin und der Russischen Föderation ausgelösten Krieg ausgedrückt. Während die Demonstrant*innen anfangs vor allem zu hohen Geldstrafen verurteilt wurden (auch unsere Genoss*inen der IAA-Sektion in Russland), trifft nun die Repression diejenigen, die es wagen, sich dem russischen Staat zu widersetzen – vor allem, wenn sie ihren Worten auch Taten folgen lassen


Hinzu kommt, dass das russische Rechtssystem durch neue Gesetze weiter gestärkt wurde, welche Verbreitung von Falschinformationen, die die russische Armee schlecht darstellen“ verbieten, wodurch jegliche Kritik am andauernden Krieg kriminalisiert wird!

Die gefangenen Kriegsgegner*innen benötigen unsere Hilfe. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen:
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Österreich: Arbeitskämpfe in Wiener Bäckerei und Cafe

Das Wiener Arbeiter*nnen-Syndikat (WAS-IAA) führt zur Zeit sechs Arbeitskämpfe gleichzeitig, unter anderem bei der Aufback-Kette „Le Firin“. Seit einigen Wochen stehen die Basisgewerkschafter*innen mit der Firmenleitung in Kontakt und unterstützen die Forderung von zwei Kolleg*innen wegen Nachzahlungen im fünfstelligen Bereich.

Da das Unternehmen bisher nur einen Kleinbetrag zu zahlen bereit war, wurden am 15.05. vor drei Niederlassungen nun Warn-Kundgebungen abgehalten und Flugblätter auf Deutsch und Türkisch verteilt. Diese Aktionen gab es nicht nur bei Filialen von „Le Firin“, sondern auch vor der (ebenfalls zu CSC Trade & Gastro gehörenden) „Bäckerei Ücler“.


Ein anderer Fall für die aktive Basisgewerkschaft ist der ausbeuterische Kollektivbetrieb „Café Gagarin“, bei dem eine kritische Arbeiterin nach chauvinistischen Demütigungen gegen sie schließlich aus Protest gekündigt hat. Da außer dem „Kollektiv“ hauptsächlich migrantische „Springer*innen“  dort arbeiten, gibt es starke Zweifel an der angeblichen Gleichberechtigung in dem hierarchisch geführten Betrieb. Gegenüber einigen Mitarbeiter*innen gab es sogar „rassistische, autoritäre und chauvinistische Reaktionen“, außerdem verbale Gewalt und Aggression.

Die kämpferische Kollegin fordert nun mit Unterstützung des Syndikats von dem Unternehmen eine einmalige Entschädigung für entgangenes Einkommen „durch unrechtmäßig reduzierte Arbeitszeiten, nicht ausgezahlte Trinkgelder, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, unbezahlte Urlaube, fehlendes 13. und 14. Monatsgehalt usw.“. Mit einer Kundgebung am 21.05. wird das WAS diese Forderungen anlässlich eines Straßenfestes öffentlich vorbringen, um die Verantwortlichen doch noch zu Verhandlungen zu bewegen.

Quelle: https://wiensyndikat.wordpress.com

CC: BY-NC

Erster Mai: Internationalismus in Aktion

Zahlreiche Anarchosyndikalist*innen in mehreren Ländern haben am Ersten Mai wieder für die Rechte von Arbeiter*innen, sowie gegen Ausbeutung und Unterdrückung demonstriert. Und damit auch die Tradition des Gedenkens an die Justizopfer des Haymarket-Massakers von 1886 weitergeführt. Mahnmal für die Opfer des Haymarket-Massakers von 1886 in Chicago, bestehend aus Steinsäule und weiblicher* Bronzefigur, die mit einem Blumenstrauß und einer rot-schwarzen Fahne geschmükt wurde

Nach Berichten der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation (IAA), die zu direkten Aktionen aufgerufen hatte, gab es unter anderem Proteste und Versammlungen ihrer Gewerkschaftsmitglieder in Brasilien, Britannien, Chile, Kolumbien, Polen, Portugal, Schweden, Spanien und den USA.

Im deutschsprachigen Raum fand (neben kleinen Aktionen in Köln und München) auch ein internationales Treffen statt, denn die Basisgewerkschaft Priama Akcia aus der Slowakei war zu Besuch beim Wiener Arbeiter*innen-Syndikat in der österreichischen Hauptstadt. Auf dem WAS-Blog ist folgender Bericht der PA-IAA darüber zu lesen:
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IAA: Erklärung zum Ersten Mai 2022

Stellungnahme der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation:

An alle Genoss*innen der IAA,
an alle, die sich von unserem Kampf inspirieren lassen,
an die revolutionären Arbeiter*innen auf der ganzen Welt,

wir wenden uns an Euch aus Anlass des Internationalen Tags der Arbeiter*klasse. ein Tag des Gendenkens und der Erinnerung, aber auch ein Tag für Versammlungen, Reflektion und Aktion.

Dieser Erste Mai ist etwas Besonderes; dieses Jahr wird unsere Vereinigung 100 Jahre alt. Ein Jahrhundert ist seit der Gründung unseres Solidaritätsbündnisses der globalen Arbeiter*schaft vergangen; ein Jahrhundert seit dem Berliner Kongress von 1922. Die Arbeiter*organisationen, welche sich auf diesem Kongress versammelt waren, hatten das Motto der Ersten Internationale bereits vor deren Verschwinden verbreitet:

Die Emanzipation der Arbeiter*klasse kann nur durch die Arbeiter*klasse selbst vollzogen werden.“

Auf dem Treffen in Berlin erklärten sie nicht nur ihre Unabhängigkeit von politischen Parteien, sondern erklärten diese zu ihren unversöhnlichen Feind*innen. Von Anfang an hat sich die IAA für eine transformative Gewerkschaftsbewegung eingesetzt, mit ihrer eigenen Vorstellung vom Kampf für soziale Gerechtigkeit, mit eigenenPrinzipien und Vorschlägen für den radikalen Wandel der Gesellschaft.

Die Gründungsmitglieder der IAA waren sich einig in der Ablehnung der sozialdemokratischen Parteien, welche den Militarismus der Staaten im Ersten Weltkrieg verteidigt hatten. Sie waren aber auch Gegner*innen der Sowjetunion, welche die internationale Gewerkschaftsbewegung unter Kontrolle hatte und diese der Diktatur der Proletariats unterwerfen wollte. Genau jener antimilitaristische und antiautoritäre Charakter hat seitdem das Wesen unserer Internationale ausgemacht und tut dies weiterhin.

Antimilitarismus ist daher Teil unserer Gene. Wir sind antimilitaristisch, denn der Militarismus ist nicht mehr als ein weiterer Ausdruck des Kapitalismus. Für uns gibt es daher keine Ablehnung des Krieges ohne die Ablehnung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ordnung, welche diesen fördert und nährt.

Wir sind Internationalist*innen, denn wir wollen keinen Krieg zwischen den Menschen. Denn Kriege zwischen Bevölkerungen garantiert den Frieden zwischen den Klassen. Wir sind erklärte Feind*innen des Nationalismus in jeglicher Form, denn der Nationalismus ist das Schmiermittel, das der Kapitalismus braucht, um die Kriegsmaschine zu ölen. Nur durch den Nationalismus schaffen die Eliten es, dass die Besitzlosen sich mit ihnen identifizieren und bereit sind, zu den Waffen zu greifen und die Interessen der Mächtigen zu verteidigen.

Heute wollen wir die Erfolge der IAA-Sektion in der Russischen Föderation hervorheben, welche die Botschaft des Friedens zwischen den Bevölkerungen verbreitet. Sie und wir alle stehen vor einer extrem schwierigen Aufgabe. Und es ist gibt keinen Weg, den Krieg zu beenden, wenn wir nicht auch dem Kapitalismus ein Ende bereiten. IAA: Erklärung zum Ersten Mai 2022 weiterlesen

Wien: Infos zum 1. Mai

Erfolgreiche Beschwerde vor dem Landesverwaltungsgericht

„Das WAS hat eine Beschwerde vor dem Landesverwaltungsgericht Wien in einer öffentlichen mündlichen Verhandlung gewonnen. Wir erinnern uns: Die Polizei hatte am 1. Mai 2021 mehrere tausend TeilnehmerInnen der Abschlußkundgebung durch den Votivpark ‚beamtshandelt‘. Per Remplern, Schlägen mit den Schildern, Schlagstöcken und Unmengen an Pfefferspray. Dabei ist es zu etlichen Übergriffen, Verletzten und zu Massenpanik-Szenen gekommen, da die TeilnehmerInnen im gut gefüllten Park eher familien-volksfestartig drauf waren und nicht mit einem Angriff der Staatsgewalt gerechnet haben. Vor allem nicht aus dem nichtigen Grund eines Transparentes am Gerüst der Votivkirche. Die Vorgänge um den Polizeiprovokateur in Nazioutfit wurden ebenfalls niemals breit thematisiert.

Nach dem Angriff wurden allen verbliebenen 450 Menschen erfundene Covid-19-Maßnahmenübertretungen angedichtet und alle mit Verwaltungsstrafen belegt. Im Fall unserer GenossInnen je 240,- Euro, aufgeteilt auf 120,- für ‚Maske nicht getragen‘ und 120,- für ‚Abstand nicht eingehalten‘. Da es diese Maßnahmenübertretungen nicht gegeben hat, haben wir uns entschlossen nicht zu zahlen und den Rechtsweg zu beschreiten. Nicht weil wir in das Justizsystem irgendein Vertrauen hätten, sondern um weiterhin Sand im Getriebe des Unterdrückungsapparates zu sein und derartige Lügen der Polizei nicht ohne maximaler Gegenwehr hinzunehmen. […]“

(Mehr Infos auf dem Blog des Wiener Arbeiter*innen-Syndikats)

1 of May (IWA-AIT.org )

1. Mai-Demos und WAS-Picknick

Der 1.Mai, der traditionelle Feier- und Kampftag der Arbeiter*innen steht vor der Tür. Wie jedes Jahr gibt es ein dicht gedrängtes Programm. Manche von uns WAS-Mitgliedern sind bei folgenden Demos und Aktionen zu finden.

Um 11:00 Uhr starte bei der Oper eine kommunistisch geprägte „internationalistische Demo“ statt. Diese wird im Votivpark enden, wo es im Anschluss eine Feier von Internationalist*innen, kurdischen Genoss*innen, etc. geben wird.

WAS-Genoss*innen werde sich ab ca. 14:00 Uhr in der Nähe des Druckraums (Redtenbachergasse 3, 1160 Wien) zum gemeinsamen Picknick treffen. Freund*innen, Gefährt*innen, Genoss*innen sind herzlich eingeladen. Der Druckraum als gemeinsamer Anlaufpunkt wird zumindest bis 22:00 Uhr geöffnet sein.

Zwischendurch werden einige von uns zur autonom geprägten Mayday-Demo schauen. Diese startet ab 16:00 Uhr vom Votivpark.

Wir organisieren zwar keine der Demonstration mit, freuen uns aber dennoch auf einen freudigen, lustvollen und kämpferischen 1.Mai, freuen uns auf neue Bekanntschaften; und freuen uns, alte Gesichter wiederzusehen!

Quelle: https://wiensyndikat.wordpress.com/

Anarchosyndikalismus international, Nr. 19, Frühjahr 2022

Newsletter des ASN Köln, Nr. 19, Frühjahr 2022Anarchosyndikalismus international - nr19 - Fruehjahr 2022

+++ Gewerkschaftsinfos aus aller Welt +++

RUSSLAND: Nein zum Krieg!
SERBIEN: Verwandeln wir kapitalistische Kriege (…)
FRANKREICH: Friede den Hütten, Krieg den Palästen!
RUSSLAND: Hintergründe zum Krieg in der Ukraine
POLEN: Gegen den Krieg!
INTERNATIONAL: Anti-Kriegs-Kampf in Russland & Ukraine
RUSSLAND: Student*innen gegen den Krieg
FRANKREICH: Generalstreik statt Wahlkampf
SPANIEN: Gewerkschaftsprotest gegen NetCheck
ÖSTERREICH:Interview mit dem WAS
Gewerkschaft gewinnt gegen Reinigungsfirma
Ärger in der Wiener Elementarpädagogik
Arbeitskampf bei der Secession beendet

+++ Lokale Berichte +++

KÖLN: Nein zum Krieg in der Ukraine
Friedensprotest gegen russi­schen Wohnungsleerstand
Solidarität mit allen Kriegsflüchtlingen
Protest gegen rechte „Corona­maßnahmen-Kritiker*innen“
Mindestlöhne in der Kritik
Globaler Klimastreik
Spontandemo für Lützerath
Gedenken an Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten

(Download als PDF, 0,8 MB)

Creative Commons: BY-NC (ASN Köln)

Polen: Gegen den Krieg!

Die Basisgewerkschaft ZSP-IAA in Warschau hat Anfang April folgende Erklärung gegen den Krieg in der Ukraine veröffentlicht:

Vor über einem Monat brach der Krieg aus. Dies ist kein Konflikt gleichwertiger Kräfte – es ist klar, wer der imperialistische Aggressor ist und das Leben der Bevölkerung bedroht – sowohl der ukrainischen Bevölkerung als auch des Lebens Tausender russischer Wehrpflichtiger, die im Interesse der Regierung und der Oligarchie in den Krieg geschickt wurden. Wir akzeptieren keine Entschuldigungen für diesen Krieg, in dem die Arbeiterklasse nur verlieren kann, sowohl in Russland als auch in der Ukraine.

Die Reaktion auf den Imperialismus Russlands und die Interessen seiner oligarchischen Eliten, sowie die brutale Bombardierung der Zivilbevölkerung und den Zermürbungskrieg, war die Zunahme der nationalistischen und militaristischen Stimmung. Aus Angst um ihr Leben und ihre Sicherheit vergessen viele die Verbrechen des Imperialismus, solange es “unser” Imperialismus ist. Viele sind bereit, die Anwesenheit von Neonazis zu akzeptieren, solange sie “unsere” Neonazis sind. Obwohl diese Angst verständlich ist, kann sie nur dazu führen, die Kriegsbefürwortung zu verstärken und das autoritäre Verhalten der Regierung nachhaltig zu stärken, was katastrophale Folgen für die Arbeiter*klasse haben wird.

Letztendlich sind die Zerstörung von Städten, Häusern und Arbeitsplätzen, die Millionen von Geflüchteten sogar ein Gewinn für die Rüstungsunternehmen und jene Kapitalist*innen, die den plötzlichen Zustrom verzweifelter Arbeiter*innen ausnutzen wollen, welche bereit sind, zu allen Bedingungen zu schuften.

Indem wir uns dem Krieg widersetzen, stehen wir auf der Seite der Arbeiter*innen – unabhängig von ihrer Nationalität – in ihrem Kampf für ein menschenwürdiges Leben in Sicherheit und ohne Ausbeutung.

Związek Syndykalistów Polski – Związek Wielobranżowy

Quelle:
https://zsp.net.pl/przeciw-wojnie

(korrigierte, automatische Übersetzung: ASN Köln)

Creative Commons: BY – NC

Kundgebung zum Ukraine-Konflikt 2014, im Vordergrund ein Plakat mit Portrait von Nestor Machno mit Zitat auf Polnisch
Foto: ZSP-IAA

Der Kampf gegen den Krieg in Russland und der Ukraine

Die „Konföderation revolutionärer Anarcho-Syndikalist*innen“ aus Russland hat Anfang April folgenden Text veröffentlicht:

Der aktuelle militärische Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat zu einem wahnsinnigen Anstieg des höchst ekelhaften und tief liegenden Nationalismus auf beiden Seiten der Frontlinie geführt. In Russland wird dazu aufgerufen, den Feind zu „zerschlagen“, während in der Ukraine bis zum letzten Mann für das „Vaterland“ gekämpft werden soll. In beiden Staaten versucht die Propaganda den Feind so weit wie möglich zu „entmenschlichen“ und leider tappen viele einfache Leute in diese Falle, welche die Herrschenden eingerichtet haben. Sogar viele „Linke“ und „Anarchist*innen“, vergiftet mit patriotischem Mist, eilen bereitwillig herbei, um das Blutvergießen zu unterstützen.

Unglücklicherweise ist dies immer der Fall, wenn Kriege von Staaten geführt werden. Hierbei reicht es, an die Welle der Massenhysterie zu erinnern, welche am Vorabend und zu Beginn des Ersten Weltkriegs viele Länder ergriffen hatte. Doch einige Jahre später waren die Massen wütend angesichts des Elends, der Lügen und des Leidens. Und sie hätten beinahe der Welt aus Staat und Kapital ein Ende bereitet, welche die Kriege hervorgebracht hatte… Davon sind wir jetzt aber unendlich weit entfernt. Doch damals im August 1914 schien dies ebenso…

Um so mehr Aufmerksamkeit und Respekt verdienen nun die Aktionen der Bevölkerung in Russland und der Ukraine, die sich gegen Militär-“Operationen“, Kampfhandlungen, Zerstörung und Blutvergießen richten. Der vergangene Monat seit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine ermöglicht bereits einen kurzen Überblick über die Hauptformen und Methoden der Anti-Kriegs-Proteste. Der Kampf gegen den Krieg in Russland und der Ukraine weiterlesen

Spanien: Gewerkschaftsprotest gegen NetCheck

Schon mehrfach haben Mitglieder der CNT-IAA Madrid gegen die Entlassung ihres Genossen Enrique protestiert, der sich jahrelang für seine Kolleg*innen eingesetzt hatte, damit alle ihr Recht auf geregelte Arbeitszeiten und Urlaub wahrnehmen können. Auch gegen geschlechtliche Diskriminierung im Betrieb war er stets aktiv, bis er wegen seiner Gewerkschaftstätigkeit schließlich selbst gemobbt und gefeuert wurde.

Das Allgemeine Syndikat der CNT-IAA fordert daher die unverzügliche Wiedereinstellung des entlassenen Genossen und die Zahlung der ausstehenden Löhne. Das Unternehmen solle zudem seine aggressive Gewerkschaftsfeindlichkeit beenden und die unfähige Betriebsleitung müsse abgesetzt werden.

Trotz Drohkulisse durch die Polizei und einen privaten Sicherheitsdienst, wurden seit Ende 2021 bisher zwei Kundgebungen in Madrid organisiert. Dabei wurde auch versucht Druck auf das spanische Straßenverkehrsamt DGT auszuüben, damit es keine öffentlichen Aufträge mehr an diesen ausbeuterischen Computer-Dienstleister vergibt.

Mit mehreren Kundgebungen vor Firmenniederlassungen in der spanischen Hauptstadt haben die Anarchosyndikalist*innen außerdem auf die ethisch und moralisch fragwürdige Geschäftspraxis der Unternehmensleitung aufmerksam gemacht, welche an die ausbeuterischen Zustände in der Leiharbeit erinnern.

Bereits Ende Februar 2022 hatte die Basisgewerkschaft mit einer landesweiten Aktionswoche gegen die Missstände in dem IT-Dienstleistungsunternehmen protestiert, das auch wegen Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit der rechtskonservativen Partido Popular kritisiert wird.

Mehr Infos:
https://sovmadrid.org/tag/netcheck

Siehe auch:
„Spanien: Widerstand gegen Arbeitsmarktreform und Ausbeutung“
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2022/02/06/spanien-widerstand-gegen-arbeitsmarktreform-und-ausbeutung/