Archiv der Kategorie: Antirepression

Iran: Aktivistin Neda Naji aus Haft entlassen

Wie die französische CNT-IAA mitteilt, berichten iranische Genoss*innen von der Haftentlassung der Gefangenen Neda Naji. Die aktivistische Studentin, die sich auch für die Rechte von Arbeiter*innen einsetzt, und ist nun gegen Auflagen freigelassen worden.

Neda Naji war 2019 gemeinsam mit 50 anderen Personen wegen Teilnahme an einer nicht genehmigten Demonstration am Ersten Mai festgenommen und zu fünfeinhalb Jahren Gefängnisstrafe verurteilt worden. Die feministische Aktivistin und Schauspielerin hat 303 Tage unter miserablen Bedingungen in Haft verbracht. Am 06. Juli war sie von einer Wärterin und einer anderen Gefangenen verprügelt worden, weil sie sich hartnäckig weigerte, einen Schleier zu tragen.

Mit ihr sind nun alle 35 Festgenommenen vom Ersten Mai freigelassen worden, wobei Neda vermutlich aufgrund ihres feministischen Engagements (zusätzlich zu ihrem Einsatz für die Rechte der Arbeiter*innen) besonders diskriminiert wurde. Der Kampf für die Freilassung aller Gefangenen in der Islamischen Republik Iran geht weiter, einschließlich unseres anarchosyndikalistischen Kollegen Soheil Arabi.

Quelle: http://blog.cnt-ait.info/post/2020/02/29/Neda-NAJI

Übersetzung: Anarchosyndikalistisches Netzwerk – ASN Köln (CC:BY-NC)

Anarchosyndikalismus international (Nr.10, Winter 2019/’20)

Die Ausgabe „Nr. 10, Winter 2019/’20“ unseres Newsletters enthält Berichte und Hintergünde zu Arbeits- und Sozialkämpfen von freiheitlichen Basisgewerkschaften aus verschiedenen Ländern:

FRANKREICH: Polizeigewalt gegen Generalstreik
CHILE: „Nicht wie Marx, eher wie Bakunin“
CHILE: Solidarität mit dem Protest der Arbeiter*klasse
CHILE: Ausnahmezustand und Widerstand gegen die Regierung
ÖSTERREICH: Chile-Solidemo
KOLUMBIEN: Gewerkschaft fordert Aufklärung über verschwundenen Studenten
KOLUMBIEN: Generalstreik gegen Reformen
SPANIEN: Protest gegen gesundheits­schädliches Krankenhaus-Essen
SPANIEN: Madrid: Gemeinsam gegen die Klimakonferenz COP 25
SPANIEN: Tarragona: Abfindung erkämpft
AUSTRALIEN: Protest gegen unfaire Entlassung in Melbourne
SERBIEN: Post-Streik erzwingt Zugeständnis
BANGLADESCH: Besuch aus Indonesien
AUSTRALIEN: Internationaler Gewerkschaftskongress
INDIEN: Massenprotest im Generalstreik
AUSTRALIEN: Solidarität mit Jock Palfreeman
SPANIEN: Gegen das Verbot von Sexarbeit

Download als PDF (1,6 MB)

Newsletter-Archiv:
https://asnkoeln.blackblogs.org/download/broschueren/anarchosyndikalismus-international/

CreativeCommons: BY-NC

Chile: Solidarität mit dem Protest der Arbeiter*klasse

Das Sekretariat der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation (IAA) hat am 03.11.2019 folgende Erklärung veröffentlicht:

Solidarität mit dem Protest der Arbeiter*klasse in Chile

In den letzten Wochen sind in Chile soziale Proteste ausgebrochen, welche die Wut der Arbeiter*klasse gegen ihre Lebensbedingungen widerspiegeln. Der Staat antwortete mit Gewalt und Unterdrückung. Das chilenische Nationale Institut für Menschenrechte berichtete, dass hunderte Menschen durch Schusswaffen verletzt wurden und es einige Dutzend Schwerverletzte [sowie 18 Tote] gab.

Die IAA erklärt sich solidarisch mit den Sozialprotesten der Arbeiter*klasse auf der ganzen Welt. Gemeinsam müssen wir der Gewalt von Kapital und Staat widerstehen. Wir drücken daher unsere Solidarität aus mit dem Kampf gegen die Regierung und deren Ablehnung. Um eine selbstverwaltete Gesellschaft aufzubauen, müssen wir uns organisieren, damit dieses Unterdrückungsinstrument abgeschafft werden kann und wir statt dessen zugunsten der Menschen arbeiten – zugunsten aller Menschen!

Quelle: https://iwa-ait.org/content/solidarity-working-class-protests-chile

Sondereinsatzkräfte der Carabineros bei einem Protest in Santiago de Chile am 29.10.2019 (Quelle: Wikimedia Commons)
Sondereinsatzkräfte der Carabineros bei einem Protest in Santiago de Chile am 29.10.2019 (Quelle: Wikimedia Commons)

Brighton: Gegen Ausbeutung im Praktikum

Die Basisgewerkschaft Solidarity Federation in der südenglischen Stadt Brighton kämpft seit Monaten für die Rechte eines ihrer Mitglieder, das anstatt des vereinbarten qualifizierenden Praktikums beim Friseur“ CJ Barbers“ zweieinhalb Monate in Vollzeit bloß für eine „ehrenamtliche“ Aufwandsentschädigung schuften musste.

Da dies offensichtlich reguläre Erwerbstätigkeit war, die nicht angemessen nach Mindestlohn entlohnt und auch keine andere vertragliche Regelung getroffen wurde, versucht die SF-IAA wegen fehlender Gesprächsbereitschaft des Unternehmens nun mit Protestkundgebungen und Boykottaufrufen die rechtlich zustehenden Zahlungen in Höhe von etwa 2.800 Euro durchzusetzen.

Protestkampagne der SolFed-IAA Brighton 2019

Dabei kam es am 20.06. zu einem gewaltsamen Angriff des Besitzers, der gemeinsam mit dem Manager, die Gewerkschaftskundgebung wiederholt attackierte. Er zerschlug sein Mobiliar, bedrohte damit die Umstehenden, zerriss Banner und Flugblätter und ging mit körperlicher Gewalt gegen die friedlichen Demonstrant*innen vor. Als diese sich nicht provozieren ließen und ihren Protest fortsetzten, schubste und würgte er die Gewerkschafter*innen, wobei er auch filmenden Leuten das Handy aus der Hand schlug.

Angriff auf SolFed-IAA in Brighton 2019-06-20

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Anarchosyndikalismus international Nr.8 – Sommer 2019

INHALT:

– BRASILIEN: Generalstreik gegen Bolsonaros Rentenreform
– ÖSTERREICH: Spontane Solikundgebungen bei Wombat’s
– SPANIEN: Erfolg für Gewerkschaft bei „Plan international“
– SPANIEN: Boykott gegen Schuhgeschäft-Kette
– INDONESIEN: Repression gegen Anarchosyndikalist*innen
– INTERNATIONAL: Erklärung der IAA zum Ersten Mai 2019
– INTERNATIONAL: Lateinamerika-Reise der IAA
– NIEDERLANDE: Mobbing-Workshop in Appelscha


http://asn.blogsport.de/images/Anarchosyndikalismusinternationalnr08Sommer2019.pdf
(PDF 3,3 MB)


http://asn.blogsport.de/2019/06/16/anarchosyndikalismus-international-nr-8-sommer-2019/

CC:BY-NC

Internationale Nachrichten (Frühjahr 2019)

Anarchosyndikalismus international Nr. 7 – Frühjahr 2019

– GLOBAL: Internationaler Frauen*Streik
– SPANIEN: Aufruf zum Frauen*streik
– SPANIEN: Bericht vom Feministischen Aktionstag in Granada
– ÖSTERREICH: Warnstreiks in der Sozialwirtschaft
– BRITANNIEN: Kampagne gegen „Fox & Sons“ geht weiter
– SPANIEN: Antifa-Solikonzert in Cádiz
– SPANIEN: Freiheit für Anarchosyndi­kalist*innen aus Barcelona
– SERBIEN: Gegen den Bau von Mini-Wasserkraftwerken
– POLEN: Arbeitskampf bei der Post
– POLEN: Aktuelle Arbeitskämpfe
– BANGLADESCH: Textilarbeiter*innen erkämpfen Mindestlohn-Erhöhung
– INTERNATIONAL: Solidarität mit den Sozialprotesten in Frankreich
– FRANKREICH: Gelbwesten-Streik bei Géodis
– FRANKREICH: Gelbe Westen zwischen Repression und Vernetzung
– SPANIEN: Konferenzen zum Fall „Xylella fastidiosa“
– INTERNATIONAL: Weltbank, grüner „Freihandel“ und neoliberale Privatisierung
– ARGENTINIEN: Osvaldo Bayer (1927-2018)

http://asn.blogsport.de/download/broschueren/anarchosyndikalismus-international/nr-7-fruehjahr-2019/

Auch als PDF (18 MB)

CC: BY-NC (asn.blogsport.de)

Polen: Arbeitskampf bei der Post – Repression gegen ZSP-IAA

In der vergangenen Woche hatte sich eine „Brieftauben-Grippewelle“ in über 40 Postämtern in ganz Polen ausgebreitet. Kennzeichen dieser Epedemie ist ein allgemeines Unwohlsein, versacht durch Überlastung wegen schlechter Arbeitsbedingungen, was schwerwiegende Gesundheitsprobeme zur Folge hat.

Daher gab es einen Aufruf an alle Postarbeiter*innen, sich ärztlich untersuchen zu lassen, der eine große Zahl vonKrankmeldungen zur Folge hatte. In einigen Städten war bis zu ein Drittel des Personals ausgefallen und in manch kleineren Ortschaften (wie Opole, Brzeg, Swiebodzice, Swidnica, Trzebina und Lewin) ist überhaupt niemand zur Arbeit erschienen.

Post-Protest der ZSP-IAA

Im Laufe der letzten Monate hatten sich Leute aus verschiedenene Berufen „krangemeldet“, unter anderem Lehrer*innen. Solche Aktionen werden als ein Weg angesehen, um die sehr eingeschränkten Möglichkeiten rechtmäßiger Streiks zu umgehen und die Gewerkschaften außen vor zu lassen, welche oft jegliche wirksame Aktionen der Arbeiter*innen zu unterbinden versucht.
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IAA: Solidarität mit den Sozialprotesten in Frankreich

Die Internationale Arbeiter*innen-Assoziation (IAA) erklärt ihre Solidarität mit den sozialen Protesten in Frankreich, die ein weiteres Beispiel für den Widerstand gegen die herrschende Ausbeutung sind, welcher die Arbeiter*innen auf der ganzen Welt gegenüberstehen.

Es folgt eine teilweise Dokumentation eines Textes der französischen Confédération Nationale du Travail (CNT-IAA):

Aufruf zur Solidarität mit der Massenbewegung der Gelben Westen in Frankreich

Seit über zwei Monaten erschüttert eine gesellschaftliche Bewegung neuen Typs das Land. Hunderttausene Menschen, zumeist aus der Arbeiter*innen-Klasse (arme Arbeiter*innen oder aus der Mittelklasse, Erwerbslose, Zeitarbeiter*innen, Rentner*innen,…). Sie versammeln sich, um spontan öffentliche Plätze zu besetzen, vor allem die Kreisverkehre, welche sich meist an den Einfallstraßen der Ortschaften oder Städte befinden. Damit wollen sie ihren Ärger über das aktuelle politische System ausdrücken und versuchen Wege zu finden, um dieses zu überwinden.

Anarchosyndicalisme, no.162

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Frankreich: Gelbe Westen zwischen Repression und Vernetzung

Mittlerweile ist die Massenbewegung der Gelben Westen seit neun Wochen jeden Samstag auf den Straßen Frankreichs, um gegen soziale Misstände, Verarmung und Ungerechtigkeit zu demonstrieren. Bei Versammlungen und Protesten in Bordeaux, Lyon, Marseille, Nantes, Paris, Toulouse und rund 40 weiteren Städten wurden seitdem tausende Demonstrant*innen Opfer der systematischen und weit verbreiteten Polizeigewalt.

Polizeiangriff auf Gelbe Westen (Paris, 08.12.2018)

Die Repression bestand unter anderem aus etwa 1.500 verletzten Demonstrant*innen, von denen mehr als fünfzehn Personen schwere Verletzungen erlitten. Vier Personen wurde bei Explosionen der berüchtigten Sprenggranaten (GLI F4) die Hand abgerissen, zwölf Leuten wurde ein Auge weggeschossen, jemand hat das Gehör verloren und mehr als hundert Demonstrant*innen haben Knochenbrüche oder schwere Gesichtsverletzungen. Eine Frau starb als unbeteiligte Anwohner*in durch eine abgeschossene Tränengasgranate und einige Protestierer*innen liegen noch im Koma, weil die Polizei sie mit Gummigeschossen am Kopf verletzt hat.
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