Archiv der Kategorie: Arbeit

Spanien: CNT-IAA im Arbeitskampf

Protest gegen Supermarkt Consum

Da ein Arbeiter in Barcelona von der Supermarktkette entlassen wurde, nachdem er an einem Familienbegräbnis teilgenommen und für die Zeit keinen Lohn erhalten hatte. In mehreren Städten führten Anarchosyndikalist*innen Mitte August einen Aktionstag zur Unterstützung dieses monatelangen Konfliktes durch. Mit Kundgebungen, Plakaten, Flugblättern und Graffiti riefen sie zum Boykott des Unternehmens auf und fordern die Wiedereinstellung des Kollegen, sowie die Einhaltung der Arbeitsrechte.
(siehe http://cnt-ait-albacete.blogspot.com)

CNT-IAA Albacete - Consum 2018

Granja de Vez entlässt Gewerkschafterin

Die Firma „Granja de Ves“ in Albacete, die zum Landwirtschaftskonzern „Grupo Sanchiz“ aus Valencia gehört, betreibt großindustrielle Schweinemast, sowie Biogas- und Sonnenenergie-Anlagen. Dabei werden nicht nur die Tiere ausgebeutet, sondern auch die dortigen Arbeiter*innen, denen grundlegende Rechte vorenthalten werden. Das Unternehmen hat zudem versucht eine gewerkschaftliche Organisierung zu verhindern, indem es sofort die Delegierte einer neugeründeten Betriebssektion zur Strafe entlassen hat.

Die Gewerkschafter*in hatte sich nicht nur gegen sexuelle Diskriminierung gewehrt, sondern auch konkrete Forderungen bezüglich Urlaubsregelungen, Gesundheits- und Hygienemaßnahmen, sowie des Arbeitsschutzes aufgelistet. Die Basisgewerkschaft CNT-IAA setzt sich daher für eine Rücknahme der Kündigung und die Wiedereinstellung der betroffenen Kollegin ein. Für den 25.08. hatte sie daher eine Protestkundgebung vor der Firma, sowie eine Demonstration in der Stadt Albacete organisiert.
(http://cnt-ait-albacete.blogspot.com/2018/07/represion-sindical-y-explotacion.html)

CNT-IAA Albacete - Granja de Vez 2018

Erfolg in Tarragona

Die Basisgewerkschaft CNT-IAA hat im Fall der Firma Garibaldi einen Arbeitskampf gewonnen. Das Unternehmen bietet Reinigungsdiesnte im Krankenhaus Juan XXII in der Stadt Tarragona an. Nachdem der Anbieter wechselte und Garibaldi eingesetzt wurde, wurden während Feiertagen keine Überstundenzuschläge mehr bezahlt, wie es nach dem vorherigen Tarifabkommen üblich war. Die Gewerkschaft führt eine Informationskampagne und Protestkundgebungen vor dem Hotel durch, um die Arbeiter*innen zu ermutigen, sich zu organisieren und für ihre Rechte zu kämpfen. (siehe https://www.facebook.com/iwa.ait/)

ASN Köln

(CC: BY-NC)

Erste anarchosyndikalistische Konferenz in Bangladesch

Vor einigen Monaten wurde die erste freiheitilche Gewerkschaftsorgansiation in dem asiatischen Land gegründet, die „Anarcho-Syndikalistische Föderation Bangladesch“ (BASF).

Die Genoss*innen planen den Aufbau einer landesweiten Organisation mit Gewerkschaften in unterschiedlichen Branchen. Bisher liegt ihr Zentrum in der Region Sylhet, wo einige ihrer Aktivist*innen seit vielen Jahren die Tee-Arbeiter*innen organisieren. Das bedeutet, dass dies (jedenfalls zur Zeit) eine der wenigen anarchosyndikalistischen Organisationen ist, deren mögliche Basis aus Landarbeiter*innen besteht, anstatt aus Beschäftigten in anderen Produktions- oder Dienstleistungsindustrien. Jedoch möchte sich die Föderation nicht derart beschränken, sondern versucht auch Leute in anderen Bereichen zu organisieren.

BASF-Konferenz 2018

Die BASF hat nun Anfang Juli 2018 eine Konferenz durchgeführt, zu der die IAA-Generalsekretärin aus Polen als Rednerin eingeladen war. Etwa 60 Leute nahmen daran Teil, die meisten davon waren Frauen, die in den Teefeldern arbeiten. Aber es kamen auch andere Leute, darunter Arbeiter*innen aus der Textilindustrie, aus Lagerhäusern, der Fahrzeugproduktion oder der Lebensmittelverarbeitung.
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Bangladesh: Solidarität mit dem Kampf der Textilarbeiter*innen

Das kapitalistische System beutet die Arbeitskarft aus, um Gewinn zu machen, und eines der Zentren der globalen Ausbeutung ist Bangladesh. In diesem Land, das nach China der zweitgrößte Exporteur der Bekleidungsindustrie ist, werden Textilien für viele der weltweiten Kleidermarken hergestellt. Die Arbeiter*innen leiden unter schlechten Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen und sind gezwungen zu niedrigsten Löhnen zu arbeiten.
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Solidarity Federation: Rückblick auf 5 Monate Aktionen in Brighton

Eine Zusammenfassung der Aktivitäten seit Jahresanfang 2018, welche die aktuellen Fälle bis Mai 2018 darstellt:

Nachdem die Basisgewerkschaft Solidarity Federation (SF-IAA) Brighton 2017 viel beschäftigt war, was zu einigen Erfolgen geführt hatte, sieht es so aus als ob sie 2018 noch umtriebiger wird. In den ersten fünf Monaten des Jahres haben sie in der südenglischen Stadt viele Fälle bearbeitet, sowohl mit ihrer Mieter*innen-Gewerkschaft, wie auch bei Arbeitskonflikten.

Brighton SolFed-IWA (G4Lets campaign)

Wenn man sich einer so großen Aufgabe stellt, wie sie es getan haben, dann entsteht immer der Eindruck, man hätte noch viel mehr tun können. Dabei werden die geführten Kämpfe allzu schnell wieder vergessen. Aus diesem Grund hält es die SF-IAA Brighton für wichtig, ihre Aktionen aufzulisten und auf einige der bisherigen Ergebnisse hinzuweisen. Zumindest lässt sich damit verdeutlichen, dass der Widerstand gegen abkassierende Vermieter*innen und ausbeutende Chefs auch gewonnen werden kann, wenn er gemeinsam geführt wird.
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Anarchosyndikalismus in Bangladesch

Seit Kurzem gibt es eine Webseite der Bangladesh Anarcho-Syndicalist Federation (BASF), die nach eigenen Angaben aktuell Niederlassungen in 52 Städten und Dörfern der asiatischen Republik hat. Gegründet wurde die Basisgewerkschaft von Tee-Arbeiter*innen, die sich vom autoritären Marxismus-Leninismus sowjetischer und maoistischer Prägung abgewendet hatten, um ab 2012 libertäre Ideen und Organisationsformen zu studieren.

BASF Logo

Da es aber bisher keine anarchosyndikalistische Literatur in der Landessprache Bengalisch gab, haben sie im Internet zahlreiche fremdsprachige Texte zusammengetragen und die freiheitlich-sozialistischen Ideen von Michael Bakunin, Alexander Berkman, Noam Chomsky, William Godwin, Emma Goldman, Peter Kropotkin, Errico Malatesta, Pierre-Joseph Proudhon, Max Stirner und Élisée Reclus gelesen.

Um den endgültigen Bruch mit den marxistischen Ideeen eines autoritären Staatskapitalismus zu vollziehen, haben sie am Ersten Mai 2014 einen organsatorischen Neuanfang gewagt und aus dem Rat der Tee-Arbeiter*innen heraus entstand ein Aktionskomitee aus 23 Anarchosyndikalist*innen. Inzwischen haben sie nach den Grundsätzen von Selbstverwaltung, Gegenseitiger Hilfe und Direkten Aktionen eine landesweite Föderation aufgebaut. Mit Unterstützung der australischen Anarcho-Syndicalist Federation (ASF-IAA) wollen sie sich nun der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation (IAA) anschließen.
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Polen: ZSP kämpft weiter

Neue Siege und Herausforderungen in 2018

Anlässlich des Jahreskongresses der polnischen Basisgewerkschaft ZSP-IAA hat diese einen Rückblick auf die Siege und Herausforderungen der ersten Jahreshälfte zusammengestellt:

Der Kongress, welcher normalerweise etwas früher im Jahr stattfindet, war aufgrund verschiedener Ursachen verschoben worden, unter anderem aufgrund des Repressionsdrucks gegen die Gewerkschaftsaktivitäten. Die ZSP führt weiterhin eine Kampagne zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Supermärkten, vor allem in der Auseinandersetzung mit PoloMarket. Dabei haben erneut Arbeiter*innen mit „Beeinträchtigungen“ eine große Rolle in der Arbeitsplatzkampagne der Organisation gespielt. Sie kämpfen für ihre vom Gesetz zugestandenen Rechte, die ihnen von vielen Arbeitgeber*innen verweigert werden, welche nur Fördermittel abkassieren wollen und dabei glauben, dass die Kolleg*innen nicht für ihre Rechte kämpfen würden.

ZSP gegen PoloMarket
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IAA: Aufruf zum 1. Mai 2018

Internationaler Kampf gegen Kapitalismus, Nationalismus und Staat!

Anlässich des internationalen Feiertags der Arbeiter*innen sendet die IAA Grüße an alle Arbeiter*innen in der ganzen Welt. An diesem Ersten Mai gehen wir in verschiedenen Städten auf die Straße und erinnern an unseren internationalen Kampf gegen die kapitalistische Ausbeutung und für eine Selbstverwaltung der Arbeiter*innen. Wir kämpfen ebenso gegen den Staat und seine Einrichtungen, welche die kapitalistische Ordnung verteidigen und den Widerstand unterdrücken.

Die Lage der Arbeiter*klasse ist rund um den Globus und in verschiedenen Situationen sehr unterschiedlich. Trotzdem können wir Entwicklungen beobachten, die jenseits nationaler Grenzen voranschreiten. Dies ist einerseits die fremdenfeindliche Gesinnung, welche benutzt wird, um arbeitende Menschen gegeneinandner aufzuhetzen und über die wirkliche Natur ihrer Ausbeutung Verwirrung zu stiften.

Erster Mai: Internationale Solidarität und Kampf (IAA)

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Putzen ist so gesundheitsschädlich wie Rauchen

Eine neue Studie weist erneut auf die Gesundheitsrisiken durch den Einsatz von chemischen Reinigungsmitteln hin. Höchst bedenklich ist dabei, dass die häufige Verwendung von Putzmitteln ebenso gefährliche Auswirkungen auf die Lunge hat, wie das Rauchen einer Packung Zigaretten pro Tag. Diese Tatsache zeigt, wie nötig es ist, dass wir als Gesellschaft darüber diskutieren sollten, wie überhaupt gereinigt wird – nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch zuhause. Das Forschungsergebnis hebt zudem die Gefahren hervor, denen besonders Frauen* bei der Verwendung chemischer Putzmittel [vor allem Sprays] ausgesetzt sind.

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Internationale Nachrichten – Febr.-März 2018

Auch als PDF

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WELTWEIT

Frauen*kampftag 8.März

In zahlreichen Ländern haben sich auch Anarchosyndikalist*innen an den Aktion zum Internationalen Frauen*-Tag beteiligt. Zum Beispiel erinnerte die Workers Solidarity Alliance (WSA) aus New York an die Ursprünge des Kampftages im Jahr 1908, als tausende Textil-Arbeiterinnen* aus Sweatshops in Streik traten. Auf einer Demonstration durch die Lower East Side forderten sie gleiche Rechte, sowohl als Frauen*, wie auch als Arbeiterinnen*. (http://ideasandaction.info) Diese rebellische Tradition gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung wurde später von unzähligen Revolutionärinnen* zum Beispiel in Russland (1917-‘21) und Spanien (1936-‘39) fortgesetzt.

Frau mit schwarz-roter Fahne

Nicht zu vergessen die Proteste von „weiblichen“ Personen für bürgerliche Rechte, sowie gegen Krieg und Militarismus. Auch die Anerkennung von häuslicher Reproduktionsarbeit, sexueller Unabhängigkeit und geschlechtlicher Vielfalt bleibt umkämpft. Seit vielen Jahrzehnten kämpfen Frauen* auf allen Kontinenten gegen den globalen Raubbau-Kapitalismus und die patriarchale Herrschaft von Religion und Staat. Nicht nur in der Textil- und Nahrungsmittelindustrie, sondern auch beim Widerstand gegen die Zerstörung kleinbäuerlichen Subsistenz-Anbaus durch Monopole und Landraub sind Frauen* prägend aktiv.

Daher haben sich auch dieses Jahr zahlreiche freiheitliche Basisgewerkschaf­ten an den Aufrufen zum Internationalen Frauen*kampftag beteiligt. Gegen die gesellschaftliche und wirtschaftliche Diskriminierung von Frauen, Lesben, Trans- und Interpersonen (FLTI) wurde teilweise sogar zu einem Streiktag aufgerufen.
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