Archiv der Kategorie: Internationales / IAA

Serbien: Sieg im Kampf gegen Lohnraub

Die Anarcho-Syndikalistische Initiative (ASI-IAA) in Serbien berichtete am 08.06.2025:

Letzten Monat wurde unsere Gewerkschaft von Z.K. kontaktiert, einem langjährigen Bauarbeiter aus Novi Sad. Letztes Jahr arbeitete der Genosse Z. bei der Straßenbaufirma Lukač Putevi aus Temerin. Die Chefs hatten ihn aber nicht angemeldet und laut Tarifvertrag sollte er 60.000 Dinar (511,85 EUR) alle zwei Wochen erhalten. Als er den Betrieb verließ, wurde er um seinen Lohn betrogen und in die letzten zwei Wochenlöhne wurden nicht ausgezahlt.

Die Firma von den Eigentümer*innen Jozef und Roza Lukač, sowie dem Direktor Dejan Dimitrijević geleitet. Die Arbeitsbedingungen waren schrecklich; viele Arbeiter*innen von Lukač Putevi haben weder einen Arbeitsvertrag, noch eine grundlegende Schutzausrüstung bekommen, so dass Z. bei den Arbeiten beim Asphaltieren Verbrennungen an den Fußsohlen erlitt. Niemand fühlte sich für diesen Arbeitsunfall zuständig und Z. erhielt keine Entschädigung oder medizinische Versorgung. Seine Geschichte klingt immer noch fast „harmlos“, wenn man bedenkt, was unter dem Terror von Lukač und Dimitrijevic normalerweise geschieht.

Im Sommer letzten Jahres waren die Arbeiter*innen gezwungen worden, den ganzen Tag in der schrecklichsten Hitze zu schuften. Der Arbeiter Ž. aus Bečej bezahlte dafür mit seinem Leben, denn er starb bei der Arbeit an einem Schlaganfall. Joška Lukač, Roža Lukač und Dejan Dimitrijević profitieren von dem Schweiß, dem Blut und dem Leben der unterdrückten Arbeiter*innen.

Dies erinnert auf brutale Weise daran, dass die Chefs unsere Todfeinde sind, da sie bereit sind, uns für ihren eigenen Gewinn geradewegs ins Grab zu jagen.

Lukač Putevi ignorierte unsere Forderung nach Begleichung der Schulden beim Genossen Z., doch Roža Lukač nahm Kontakt zu uns auf und versuchte sich mit gemeinen Lügen aus der Affäre zu ziehen.

Deshalb haben wir eine öffentliche Kampagne gegen sie und andere Vertreter und Eigentümer des Unternehmens gestartet. Wie uns die Ereignisse vom November 2024 lehren, leben wir in einem System, das auf die Bedürfnisse von Mörder*innen und Ausbeuter*innen zugeschnitten ist. Sie bringen uns buchstäblich um, ob unter [einstürzenden] Vordächern oder am Arbeitsplatz.

Nur wenn wir gemeinsam kämpfen, können wir den Betrüger*innen und Mörder*innen etwas entgegensetzen, damit wir bekommen, was uns gehört. Deshalb haben begonnen, für das zu kämpfen, dass Genosse Z. bekommt, was er mit seinem Blut verdient hat.

Update vom 12.06.2025:

Ein weiterer Sieg im Kampf für nicht-gezahlte Löhne!

(12.06.2025)

(…) Nach dem Druck der Kampagne, an der auch Genoss*innen der CNT[-IAA] (der spanischen Sektion unserer Internationale) teilnahmen, erhielt Z. sein verdammtes Geld.

Dieser Fall hat gezeigt, dass wir durch Organisierung für das kämpfen können, was uns gehört, auch wenn die Chefs die Macht haben. Wir haben gezeigt, dass diese Macht ein Nichts ist, wenn wir unsere Kräfte im Kampf bündeln.

Deshalb rufen wir euch auf, euch gemeinsam am Arbeitsplatz zu organisieren – für unsere Löhne, die wir verdient haben, aber auch für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen.

Wir kämpfen nicht für dich, wir kämpfen mit dir. Wenn du Probleme am Arbeitsplatz hast oder dich organisieren möchtest, lass es uns wissen, damit wir gemeinsam für eine andere Welt kämpfen können!

ANARHOSINDIKALISTIČKA INICIJATIVA (ASI)

Quellen:
https://inicijativa.org/clanci/413/prevaranti-iz-firme-lukac-putevi-ne-placaju-radnike/
https://inicijativa.org/clanci/414/jos-jedna-pobeda-u-borbi-za-neisplacene-zarade/

Korrigierte automatisch Übersetzung [und Anmerkungen]: ASN Köln (https://asnkoeln.wordpress.com)

CC: BY-NC

Mehr Infos zum Thema Serbien:
https://anarchosyndikalismus.noblogs.org/?s=serbien

Warum wird man in Sudan Anarchist?

Diese Frage hat mich immer wieder verfolgt – in vielen Momenten innerhalb eines Landes, das sich durch seine ideologische, kulturelle, ethnische, stammesbezogene und politische Vielfalt auszeichnet – einem Land voller unzähliger Optionen, von denen jedoch keine frei ausgeübt werden kann. Denn von dem Moment an, in dem du geboren wirst, wird deine Identität im Sudan durch die Religion festgelegt, während deine Stammeszugehörigkeit entscheidend für deine kulturelle Prägung und sogar dein Schicksal ist.

Um im Sudan Anarchist zu werden, musst du es geschafft haben, all diese aufgezwungenen Identitäten und erstickenden Fesseln zu überwinden, die uns in den Mahlstrom des Staates treiben. Der Sudan ist ein Land, in dem Krieg, Krisen und Krankheiten niemals enden. Ein Volk, das von militärischen, religiösen und stammesbezogenen Ideologien durchdrungen ist – idealer Nährboden für die Entfachung von Konflikten.

In einem solchen Land habe ich mein eigenes Leben oft mit Erstaunen betrachtet.
Unsere Kämpfe gleichen häufig Actionfilmen – für Außenstehende mag das fremd oder unglaublich wirken –, doch das Überleben bedeutet ständiges Entkommen vor verfeindeten Fraktionen und das Ausweichen vor direktem Kugelhagel: Kugeln des Staates, der Religion, des Stammes, der Sekte und der bewaffneten Fraktionen.

Anarchist zu sein ist ein Ausdruck des tiefen Bewusstseins über das Versagen dieser Systeme.
Es ist ein Bewusstsein, das dich an die äußersten Grenzen des politischen Kampfes und der tiefen menschlichen Erfahrung treibt. Und dieser Weg führt nur zu zwei Ergebnissen: Entweder bleibst du ein wahrhaft revolutionärer Widerstandskämpfer – oder du wirst vom Strudel der Macht verschlungen.

Wie die Macht im Sudan viele Gesichter hat, so hat auch die Opposition zahlreiche Formen:
Es gibt politische Widerstandsbewegungen, Parteien, Söldnergruppen, sogenannte revolutionäre und liberale Milizen, die jedoch auf Stammesstrukturen beruhen, und kulturelle Fraktionen, die in autoritären Ideologien und Propaganda verhaftet sind. Diese ineinander verflochtenen Hierarchien sind die Wurzel der sudanesischen Krise.

In Wahrheit ist der Sudan nichts anderes als eine Ansammlung kleiner Völker, eingesperrt in einem Staat, der eine brutale Herrschaft ausübt und keinerlei Menschenrechte außerhalb seiner eigenen Interessen anerkennt. Darüber hinaus hat die Ideologie der radikalen Islamisten eine weitere Rolle dabei gespielt, Unwissenheit und Rückständigkeit im Sudan zu vertiefen.
Der Versuch, all dies als einzelner Anarchist zu bekämpfen, gleicht dem Kampf eines Wolfs unter einer Hyänenmeute: Entdecken sie auch nur eine einzige Schwäche in dir, wird das unweigerlich dein Untergang sein.

Der Weg nach vorn beginnt damit, jene zu finden, die deine Gedanken teilen, sie gemeinsam weiterzuentwickeln und ihnen Wissen und Bildung zu vermitteln. Als Anarchist spürst du, dass deine Mission – wo immer du bist und mit welchen Mitteln du auch ausgestattet bist – die Verbreitung von Freiheit ist. Der Preis dafür mag hoch sein – er könnte dich dein Leben kosten.
Doch all dies ist nur ein kleiner Beitrag auf der Waage der Befreiung, die die Menschen brauchen, um ein würdevolles menschliches Leben zu führen.

Freiheit ist der höchste Zustand des Daseins – und der Anarchismus zeigt uns, wie wir sie erreichen und praktizieren können. Freiheit ist kein bloßes poetisches Wort für Sehnsüchte – sie ist Anstrengung, ein Bekenntnis, mit sich selbst und anderen frei zu sein, und ein Kampf, um Freiheit Wirklichkeit werden zu lassen. Anarchist zu sein ist ein Geschenk, das sich weder monopolisieren noch verbergen lässt. Frei zu sein heißt, Anarchist zu sein – und Anarchist zu sein heißt, frei zu sein.

Fawaz Murtada

Was ist Anarchismus?

Höre nicht auf die Lügen des Regimes und der Medien, frage stattdessen die Anarchisten selbst!
http://blackcat.cnt-ait.info

Quelle:
https://cnt-ait.info/2025/02/09/why-anarchist-sudan/

Erschienen in:
Espoir – Al Amal, Nr. 1 / Januar-Februar 2025
(https://cnt-ait.info/wp-content/uploads/2025/02/Espoir-AL-Amal-2025-en.pdf)

Übersetzung: Marah Zabalawi
Lektorat: Patrick Pav

Mehr Infos zum Thema Sudan:
https://anarchosyndikalismus.noblogs.org/?s=sudan

Sudan: El-Fasher – Anarchist:innen unterstützen die Selbstverteidigung der Stadt

Seit ihrer Gründung haben die Rapid Support Forces (RSF), bekannt als Dschandschawid, mit Unterstützung von Omar al-Baschir und der Zentralregierung in Khartum rassistische Überlegenheitsideologien verfolgt und Völkermord an der Bevölkerung von Darfur verübt.
Die Dschandschawid haben die Stadt in ein riesiges Militärlager verwandelt, indem sie umliegende Dörfer niedergebrannt und Städte in ganz Darfur verwüstet haben. Insbesondere El-Geneina, wo einige der grausamsten ethnischen Massaker der jüngeren Geschichte stattfanden.

Bei einer ihrer brutalen Taten trieben die RSF indigene Massalit in ein Abflussbecken und begruben sie bei lebendigem Leib. Von den Tätern selbst aufgenommene Videos zeigen, wie die Opfer darum flehen, erschossen zu werden, anstatt lebendig begraben. Dieses entsetzliche Bild hat sich tief in das kollektive Bewusstsein der Bewohner:innen und Gemeinschaften von El-Fasher eingebrannt. Für sie ist klar: Sich den Dschandschawid zu ergeben bedeutet, bei lebendigem Leib vergraben zu werden. Deshalb haben sie beschlossen, sich selbst zu verteidigen.

Was die Armee betrifft, so hält sie die Stadt aus rein militärischen Interessen. Doch nach dem Rückzug aus Zalingei und Wad Madani ist sie für die Bevölkerung keine vertrauenswürdige Kraft mehr. Gleichzeitig haben die bewaffneten Widerstandsbewegungen, die sich den Dschandschawid entgegenstellen, enge ethnische Wurzeln zur Bevölkerung der Stadt. Im Kern des Problems liegt jedoch die Tatsache, dass die RSF keine direkten Kämpfe gegen militärische Fraktionen führen, sondern stattdessen wahllos die Zivilbevölkerung bombardieren und gezielt Märkte und Krankenhäuser angreifen.

Dies zeigte sich deutlich in der vollständigen Zerstörung des Flüchtlingslagers Zamzam, des größten Lagers für Menschen, die vor den Gräueltaten der Dschandschawid geflohen sind. Dessen Bewohner:innen mit von den Vereinigten Arabischen Emiraten gelieferten Artilleriewaffen beschossen wurden. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben die RSF massiv unterstützt, um das Land zu spalten.

Sie liefern Drohnen, die gezielt zivile Infrastruktur zerstören, sowie Mörsergranaten und Munition, darunter 120, 125 und 130 mm Granaten. Diese wurden eingesetzt bei den brutalen und wahllosen Bombardierungen, mit dem Ziel, die Bevölkerung gewaltsam zu vertreiben. Das Interesse der Vereinigten Arabischen Emirate speist sich aus ihrem Streben, die Kontrolle über Darfurs Reichtum an Gold, Land und Vieh zu erlangen. Im Einklang mit den Ambitionen der Dagalo-Mafia, die Region zu beherrschen.

Die Bildung einer neuen Regierung durch diese Akteure legt nun offen, dass sie gezielt den Krieg anheizen. Eine Tatsache, die Anarchist:innen seit Langem erkannt haben.
Doch trotz dieser umfassenden finanziellen und militärischen Unterstützung steht die unbeugsame Entschlossenheit der Menschen in El-Fasher und ihr Überlebenskampf als unerschütterliche Kraft. Dies ist ein grundlegender Kampf, der in allen widerhallt, die den revolutionären Geist tragen und für Freiheit kämpfen.

Fawaz Murtada

Übersetzung: Marah Zabalawi

Lektorat: Patrick Pav

Quelle:
https://cnt-ait.info/2025/04/15/el-fasher/

Erschienen in:
Espoir – Al Amal, Nr. 2 / März-April 2025
https://cnt-ait.info/2025/04/15/al-amal-2/

Mehr Infos zum Thema Sudan:
https://anarchosyndikalismus.noblogs.org/?s=sudan

Tunesische Allgemeine Gewerkschaft – Reform von innen – Möglichkeit oder Illusion?

Die Tunesische Allgemeine Gewerkschaft (TAGS) war stets eine zentrale Kraft in tunesischer Politik und sozialer Landschaft. Gleichzeitig leidet sie unter einem grundlegenden Widerspruch zwischen ihrer historischen Rolle als Geburtsstätte des Arbeiterkampfes und ihrem heutigen Wandel zur starren bürokratischen Institution. Kann diese Gewerkschaft von innen heraus reformiert werden, oder reproduziert jeder Versuch der Reformation lediglich die staatliche Logik innerhalb der Gewerkschaft?

Gewerkschaft oder Institution? Der zentrale Widerspruch

Die TAGS entstand im Kampf gegen den Kolonialismus und etablierte sich als Vermittler zwischen den Arbeitern und dem Staat. Mit der Zeit verlor die TAGS ihren kämpferischen Charakter und wurde Bestandteil der staatlichen Struktur, eingebettet in ein System, das die Herrschaft des Kapitals absichert. Hier liegt das Widerspruch: Eine Gewerkschaft, die eigentlich Arbeiterinteressen vertreten sollte, folgt letztlich einer staatlichen Logik von Hierarchie, Repräsentation und Verhandlung, statt direkter Konfrontation.

Innere Reform: Möglichkeit oder Illusion?‘

Einige glauben, man könne die TAGS reformieren, indem man ihren ursprünglichen Charakter des Kampfes wiederbelebt. Diese Ansicht übersieht jedoch die strukturelle Realität. Genau wie ein Staat nicht horizontalisiert werden kann, ohne seinen repressiven Kern zu verlieren, scheitert jede „demokratische“ Reform innerhalb der Gewerkschaft an bürokratischen Grenzen. Jeder interne Widerstand wird letztlich absorbiert und reproduziert das bestehende System nur mit neuen Gesichtern.

Revolutionäre Alternative: Überwindung statt Reform

Das Problem ist strukturell, daher ist eine radikale Lösung notwendig. Anstatt die Gewerkschaft zu reformieren, muss man sie überwinden und neue Formen der Arbeiter-Selbstorganisation schaffen: Arbeiter*innenräte, horizontale Gewerkschaften und unabhängige, bürokratiefreie Strukturen. Revolutionäre Gewerkschaftsarbeit kann nicht institutionell verankert sein; sie muss dynamisch bleiben und jede Verhandlung ablehnen, um echte proletarische Macht außerhalb von Staat und Markt zu etablieren.

Neuer Horizont für gewerkschaftlichen Kampf

Der Versuch, die TAGS zu reformieren, gleicht dem Versuch, den Staat von innen heraus zu reformieren: eine Illusion, die den Arbeiterkampf lähmt. Die Alternative liegt nicht in der Wiederverwertung bürokratischer Strukturen, sondern im Aufbau unabhängiger Kampforganisationen, basierend auf direkter Demokratie und kollektiver Aktion. Der einzige Weg ist Überwindung und nicht Reform um Arbeiter von den bürokratischen Ketten und der staatlichen Logik wirklich zu befreien.

NC (Tunesien)

Übersetzung: Marah Zabalawi

Lektorat: Patrick Pav

Quelle:
https://cnt-ait.info/2025/04/15/ugtt-reform/

Erschienen in:
Espoir – Al Amal, Nr. 2 / März-April 2025
https://cnt-ait.info/2025/04/15/al-amal-2/

Polen: Antirassistische und antifaschistische Demo in Warschau

Am 10.Mai haben Mitglieder der ZSP-IAA in Warschau an einer Demonstration gegen Rassismus uns Faschismus, sowie zu Verteidigung von Migrant*innen teilgenommen. Dies war eine Gegendemo zu einem rassistischen migrationsfeindlichen Marsch in der Hauptstadt.

Während die Arbeiter*klasse mehr und mehr Druck und Sparmaßnahmen durch den Kapitalismus und die damit verbundenen Pathologien ausgesetzt ist, werden Immigrant*innen auf der ganzen Welt als Sündenböcke angesehen und in einigen Fällen durch die Politik repressiver Regierungen brutal angegriffen.

In Polen gibt es eine rechtsextreme Bewegung, welche von Grund auf rassistisch ist, und die Regierung und jede Art von Politiker*innen fördern eine rassistische und migrationsfeindliche Politik. Donald Tusk, der von der Eurokratie mehrheitlich unterstütze Premierminister, führt aktuell einen Wahlkampf mit höchst fremdenfeindicher Propaganada. Und eines seiner obersten Ziele war der Versuch, das Asylrecht auszusetzen, sich den EU-Verpflichtungen zur Annahme von Geflüchteten zu entziehen und eine rassistische Einwanderungsstrategie zu bewerben, welche die Einführung von Kategorien der Unerwünschten in den Mittelpunkt stellt, die auf solchen Begriffen gründet, wie „Verträglichkeit“ mit der lokalen Kultur und Religion usw.

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Spanien: Protest bei Foldeco Madrid geht weiter

Am 26. April hat sich erneut eine Gruppe von Aktivist*innen der CNT-IAA Madrid vor den Toren der Firma Foldeco versammelt, die sich im Gewerbegebiet Carpetania (Getafe) befindet. Sie versammelten sich dort, um Solidarität mit einem Genossen zu zeigen, der von diesem Unternehmen schlecht behandelt wurde. Bis hin zu körperlichen Angriffen, nur weil er das Fehlen von Grundrechten nicht akzeptieren wollte.

Zwar haben wir Arbeiter*innen solche Rechte, aber wir wissen längst, dass bestimmte Menschen denken, Arbeitsrechte stören nur bei der Ausbeutung. Um ihre Macht zu vergrößern, sowie durch Leid und Zwang der Arbeiter*innen ihre mittelmäßige Habgier zu befriedigen. Leider gehören dazu auch die Chefs und ihre Handlanger*innen, welche unseren Genossen angeriffen haben.

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IAA: Erster Mai 2025

Die Arbeiter*klasse wird von allen Seiten angegriffen. An der sozial-ökonomischen Front haben wir die Prekarisierung vieler Arbeitsbereiche und die Verschlechterung vieler Arbeitsumstände. Die Mächtigen – die reichen Eliten mit ihrem eigenen Interesse an der Kontrolle über die Arbeiter*klasse – nutzen dabei ein breites Arsenal an Mitteln, um die Arbeiter*klasse zu spalten und gegeneinander kämpfen zu lassen. Fremdenfeindlichkeit spaltet uns und bringt viele, die aus einer Reihe von Gründen ausgewandert sind, immer weiter in schwierige Situationen.

Die Herrschenden haben geschickt viele Themen manipuliert, um große Teile der Bevölkerung zu spalten und den Leuten falsche Interessen einzureden, damit sie sich darum Sorgen machen, während ihnen noch der letzte Cent geraubt wird. Im schlimmsten Fall schaffen sie sogar den letzten Anschein von Demokratie ab, welche nur eine schwache Stellvertretung darstellt, und geht dann zu totalitäreren Regierungsformen über.


Die Regierungen schicken die Menschen in den Krieg, damit sie ihr Leben riskieren, um Bevölkerungen in Schrecken zu versetzen und umzubringen, sobald diese nur ein Bischen Widerstand gegen die totale Beherrschung leisten. Die Waffenproduzent*innen verdienen Milliarden durch die Zerstörung menschlichen Lebens und durch absoluten Terror.

Angesichts dessen ist es umso wichtiger das zu bekämpfen. Arbeitende sind diejenigen, welche allen Reichtum schaffen – doch für die besitzenden Klassen, die Bosse und all jene, deren Reichtum denjenigen der hart arbeitenden Menschen übersteigt. Durch Organisierung und Solidarität können wir in einer selbstverwalteten Gesellschaft die Kontrolle über unser Leben zurück gewinnen und das Produkt der menschlichen Arbeit weitaus gleicher verteilen.

An diesem Ersten Mai gedenken wir nicht nur all denen, die für diese Ziele gekämpft haben, sondern wir holen sie wieder zurück auf die Erde!

Für eine freie und freiheitliche Gesellschaft von Gleichen, die ohne Kapitalist*innen und Chef*innen selbstverwaltet ist.

Generalsekretariat der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation (IAA)

Quelle: https://www.facebook.com/iwa.ait

Übersetzung: Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln

(Creative Commons: BY-NC)

Sudan: Sklaverei ist das Wesen der Macht

Ich stelle fest, dass der Rassismus im Sudan verschiedene Formen annimt. Doch es ist wichtig zu verstehen, dass alle Arten von Diskriminierung in direkter Verbindung stehen mit dem Machtkampf oder dem strukturellen Aufbau von Autorität.

Manche mögen die Vorstellung haben, dass Rassismus nur auf die Hautfarbe – schwarz oder weiß – begrenzt ist. Aber es überrascht, dass in einem Land, in dem die Mehrheit der Bevölkerung Schwarz ist, gibt es tödlichen Rassismus auf Grundlage der Hauttöne.

Das Massalit-Massaker, welches vor einem Jahr das Leben von fast 20.000 Menschen dieser indigenen afrikanischen Gemeinschaft gekostet hat, war ein entscheidender Wendepunkt in der Offenlegung des wahren Grundes dieses Krieges: Die Verdrängung und Vernichtung unabhängiger Gesellschaftsteile durch Gruppen, die ausländischen Mächten gehorchen, welche das langfristige Ziele einer Kontrolle über Land und Rohstoffe verfolgen.

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USA: Kampf dem MAGA-Angriff

Folgender Text der East Bay Syndicalists Group erschien Anfang April 2025 in Workers Solidarity:

Seit Trump ins Amt eingeführt wurde und den Milliardär-Oligarchen Elon Musk mit seinem Hacker-Team dazugeholt hat, um viele Programme und Behörden der US-Bundesregierung zu zerschlagen, sind Trump und sein Team wie ein Schnellfeuer vorgerückt, um die Opposition zu verwirren mit einem andauernden Strom von empörenden Aussagen, rechtswidrigen Durchführungsverordnungen, Kündigung tausender Bundesangestellter und Mittelkürzung für Dienstleistungen.

Protest gegen das Trump-Regime in Washington am Presidents‘ Day 2025

Das Regime verfolgt eine Strategie der „Gebietsüberflutung“ (flood the zone), um Medien und Opposition mit „Furcht und Schrecken“ (shock-and-awe) abzulenken, zu verwirren und zu überwältigen. Die Taktik von Drohung und Einschüchterung zielt auf eine Lähmung durch Angst ab. Daher ist es um so wichtiger zu betonen, dass Organisierung und gemeinsame Aktionen uns die Kraft geben zurückzuschlagen.

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Sudan: Dieses Blut reicht ihnen nicht

In der Erstausgabe des zweisprachigen Mitteilungsblattes „Espoir“ (herausgegeben von der Anarchistischen Versammlung Sudan, der CNT-IAA Frankreich und ihren Freund*innen) erschien im Januar 2025 folgender Text:

Nach fast zwei Jahres des Krieges wird die Wahrheit und die Ziele dieses Krieges zunehmend deutlicher sichtbar: Das Ziel ist einfach, die Revolution zu zerschlagen. In einer Rede bezeichnete [Staatspräsident] Bashir jüngst die Revolutionär*innen als Pöbel, was die typische Ausdruckweise von Islamist*innen ist, wenn sie die jungen Revolutionär*innen beschreiben.

Außerdem warf er ihnen vor, sie wollten mit Gewalt und Blutvergießen zurückkehren. Dabei bezog er sich auf den Beginn der Vergeltungsmaßnahmen, mit denen die Anführer der islamistischen Terrorbewegung seit Kriegsbeginn gedroht hatte.

Sie sehen die Janjaweed [„Rapid Support Forces“] nicht als ihren Feind; tatsächlich haben sie sich erfolgreich selbst vorgemacht, dass dieser Krieg bereits zu ihren Gunsten ausgegangen ist. Doch wie können sie einen Sieg für sich beanspruchen, wenn die sudanesische Bevölkerung tot, verwundet, vertrieben oder vermisst ist?

Ich frage mich, wie diese Personen überhaupt Menschen wie wir sein können? Es sind die selben Leute, welche von Anfang an die Bevölkerung ermordet und gespalten haben, die Rohstoffe der Nation verkauft und sie kaltblütig umgebracht haben.

Ich kenne nicht das Ausmaß der Zerstörung, das sie erreichen möchten, aber mir ist heute bewusst, dass wir aufstehen müssen, wenn neue Unterdrückungskamapgnen beginnen. Wir müssen unsere Verpflichtung gegenüber unseren Gefallenen erneuern und ihnen bis zum letzten Atemzug Widerstand leisten.

#TheRevolutionLivesOn

Quelle:

https://cnt-ait.info/2025/02/09/sudan-blood/
https://cnt-ait.info/wp-content/uploads/2025/02/Espoir-AL-Amal-2025-en.pdf

Übersetzung: Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln
(CC: BY-NC, asnkoeln.wordpress.com)

Hintergrundinfos:

Barbarei im Sudan: Ein verzweifelter Hilferuf von sudanenischen Anarchist*innen! (2024)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2024/05/14/barbarei-im-sudan-ein-verzweifelter-hilferuf-von-sudanenischen-anarchistnnen/

Sudan: Widerstand gegen Militärputsch (2022)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2022/01/14/sudan-widerstand-gegen-militaerputsch/